Das Erste, was einem in Tausenden von Metern Höhe auffällt, ist die Stille. In Gebirgsketten ist das Wetter sehr wechselhaft, und gerade hier, wo ich mich befinde, gibt es oft plötzliche Wetterumschwünge. Innerhalb von zehn Minuten kann es von kristallklarem Sonnenschein zu dichtem Nebel wechseln, der Regen und gefährliche Winde ankündigt. Ich schaue auf die IWC-Uhr an meinem Handgelenk. Es sind bereits etwas mehr als fünf Stunden vergangen, und ich habe erst etwa 600 Meter aufgestiegen.
Die Stille wird jedoch deutlich deutlicher, wenn sich der Nebel über die Bergkette legt. Beim Wandern höre ich ein dumpfes Geräusch, als würde eine Urkraft versuchen, den ganzen Berg zu verschieben. Es ist das Geräusch einer Lawine in der Ferne. Die Form des Tals, durch das ich klettere, ist der perfekte Verstärker für diese gewaltige Bewegung von Fels, Eis und Wasser. Etwa jede halbe Stunde während meines Aufstiegs knackt der Berg erneut, weil eine Lawine abgeht. Es ist eine unruhige Zeit für die Südalpen Neuseelands. Der Sommer hat schmelzendes Eis mit sich gebracht, das Lawinen einen fruchtbaren Boden bietet.
So viele Stufen, dass eine Bergziege weinen könnte.
Ich wandere im Schatten zweier Berge hinauf, Mount Sefton und Mount Cook. Letzterer ist auch als Aoraki bekannt. Der Name Aoraki bedeutet auf Maori „Wolkenstecher“. Ein passender Name, denn der Gipfel glitzert stolz im Sonnenlicht und zeichnet sich kilometerweit deutlich ab. Der Aoraki ist ein gefährlicher Gipfel, selbst für anspruchsvolle Kletterer. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts sind auf diesem Gipfel und seiner Umgebung über 240 Menschen ums Leben gekommen. Das Gelände des Berges ist aufgrund der vielen Gletscherspalten, der hohen Lawinengefahr, des wechselhaften Wetters und der Gletscherbewegungen technisch anspruchsvoll. Selbst heute noch fordert der Berg selbst den erfahrensten Bergsteigern das Leben.
Ich wandere eine deutlich einfachere Route entlang des Mount Sealy als Teil des Mueller Tracks. Oben angekommen, erwartet mich eine markante rote Hütte, in der Bergsteiger übernachten können. Sie wurde 2003 offiziell von Sir Edmund Hillary eröffnet, der 1953 mit Tenzing Norgay den Gipfel des Mount Everest erreichte. Der Weg ist jedoch recht anspruchsvoll, mit viel Kletterei und so vielen Stufen, dass selbst eine Bergziege schreien könnte. Während ich langsam den Berg hinaufsteige, höre ich die Rufe der Keas. Diese Vögel sind sehr neugierig und frech.
Eine Reise in meine spirituelle Heimat
Ich bin für ein paar Wochen nach Neuseeland gekommen, um einen Teil meiner Vergangenheit wiederzuentdecken, den ich seit Anfang 20 (ich bin jetzt Anfang 30) vernachlässigt habe. In letzter Zeit habe ich tiefgreifende persönliche Veränderungen durchgemacht, die mich dazu gebracht haben, mich wieder mit meinen Leidenschaften und den Orten zu verbinden, die in meinem Leben eine wichtige Rolle gespielt haben. Der Höhepunkt war diese Reise nach Neuseeland. Es kann einschüchternd sein, drei Wochen Zeit zu haben und noch keine genaue Vorstellung davon zu haben, wohin man reisen wird. Aber ich freute mich über mein Ziel und stürzte mich kopfüber in das Abenteuer. Zum Glück ist Neuseeland recht sicher, insbesondere im Vergleich zu einigen Ländern, in denen ich beruflich tätig war oder über die ich im Laufe meiner relativ jungen journalistischen Karriere berichtet habe.
Ein wichtiger Teil dieser Reise bestand darin, die Berglandschaften der Südinsel Neuseelands zu erkunden. Die persönliche Herausforderung bestand darin, eindrucksvolle Landschaftsaufnahmen zu machen, insbesondere mit einer analogen Kamera. Das bedeutete, nicht nur eine Digitalkamera, sondern auch eine mit 35-mm-Film mitzunehmen. Vor der Reise hatte ich überlegt, eine Mittelformat-Rolleiflex-TLR-Kamera mitzunehmen. Die größeren Filmnegative bieten mehr Flexibilität und Bildqualität als 35-mm-Film. Der Vorteil von 35-mm-Film lag für mich jedoch darin, dass ich eine umfassendere Kameraausrüstung für dieses Format hatte. Ich konnte ein paar tolle Weitwinkelobjektive (21 mm und 28 mm) sowie ein Objektiv mit etwas mehr Reichweite für kleinere Details oder zum Freistellen eines bestimmten Bildausschnitts (90 mm) mitnehmen.
Eine IWC-Uhr (oder zwei)
Auch die Mitnahme einer Uhr auf dieser Reise war eine wichtige Entscheidung. Letztendlich entschied ich mich für zwei Uhren. Eine davon war das Kaliber 89 meines Großvaters, über das ich in einem separaten Artikel schreiben werde, und die andere war die IWC RAAF, mit der ich viel Zeit verbracht habe. Die IWC RAAF wäre von Vorteil, da sie gut lesbar und bis 100 m wasserdicht ist, was für eisige Tauchgänge in Gletscherseen, Flüssen und dem Pazifischen Ozean, der an Neuseeland grenzt, praktisch wäre.
Dies ist nicht das erste Mal, dass Fratello über Neuseeland berichtet. Einige Leser erinnern sich vielleicht an meinen Artikel über den Mann, der mit einer Certina DS-2 den Mount Everest hinunterfuhr. Auch Yuichiro Miura trainierte in Neuseeland, und wir haben ein Foto von ihm in der Nähe des Mount Cook. Denn dieser Teil Neuseelands gilt als eine Art Mekka für Bergsteiger. Die unterschiedlichen Bedingungen und die Tatsache, dass die Berge nicht immer in unmittelbarer Nähe zu Städten oder Dörfern liegen, sorgen für ein einzigartiges und wilderes Erlebnis als die Berge Europas.
Ein besonders unvergesslicher Teil des Abenteuers war die Möglichkeit, auf einem der größten Gletscher Neuseelands zu wandern. Der Fox-Gletscher auf der Südinsel ist ein 13 km langer, gemäßigter Meeresgletscher im Westland-Tai-Poutini-Nationalpark an der Westküste Neuseelands. Der Maori-Legende zufolge ist der Gletscher als Te Moeka o Tuawe („Das Bett von Tuawe“) bekannt. Der Legende nach liebte eine Prinzessin namens Hine Hukatere das Bergsteigen und überredete ihren Geliebten Tuawe, mit ihr zu klettern. Tuawe war zwar weniger erfahren als sie, begleitete sie aber gern. Eines Tages riss eine Lawine Tuawe vom Gipfel in den Tod. Hine Hukatere war untröstlich, und ihre Tränen flossen den Berg hinab. Rangi, der Himmelsvater, hatte Mitleid. Er ließ sie gefrieren und formte den Gletscher, der heute als Franz Josef bekannt ist. Der Gletscher, der heute als Fox-Gletscher bekannt ist, markiert Tuawes letzte Ruhestätte.
Die Bedingungen auf einem Gletscher können für eine mechanische Uhr anstrengend sein. Um zum Fox-Gletscher zu gelangen, muss man einen Hubschrauber nehmen. Das liegt daran, dass er sich seit Mitte der 2000er Jahre stark zurückgezogen hat. Wenn man einen sicheren Landeplatz auf dem Gletscher erreicht, wird man von der schieren Weite und Erhabenheit der Eisformationen vor sich begrüßt. Beim Trekking muss man vorsichtig sein und Treppen ins Eis graben. Selbst mit Steigeisen kann die Gletscheroberfläche tückisch sein. Das Eis peitscht durch die Vibrationen hoch, während man sich hineingräbt. Auch die Ausrüstung kann leicht Spuren oder Kratzer auf einer mechanischen Uhr hinterlassen.
Mit der IWC an Neuseelands Westküste
Die Fähigkeit, mit den Bedingungen des Ozeans klarzukommen, war für mich schon immer ein wichtiges Merkmal mechanischer Uhren. Tatsächlich finde ich das für jedes Abenteuer entscheidend, und die IWC, die ich bei diesem trage, bildet da keine Ausnahme. Die verschraubte Krone und die Wasserdichtigkeit bis 100 m geben mir Sicherheit, besonders während ich mich durch Neuseelands raue Westküste schlängele, um die unberührten Strände weiter nördlich zu genießen. Dieser Küstenabschnitt nördlich der Stadt Greymouth ist wie aus Jurassic Park. Wer diesen Teil Neuseelands schon einmal besucht hat, weiß: Die Sandfliegen sind furchtbar! Diese kleinen Biester haben mich praktisch bei lebendigem Leib aufgefressen, obwohl ich reichlich Abwehrmittel verwendet hatte.
IWC RAAF Uhr an Henrys Handgelenk
Auf dieser Reise in den Norden erwartete mich eine der schönsten Straßen, die ich je erlebt habe. Der Dschungel reichte fast bis ans Meer. Hohe, dramatische Klippen ragen wie riesige Dolche ins Meer. Wer diesen Teil der Welt erkunden möchte, dem empfehle ich Hokitika und Punakaiki wärmstens.
In Hokitika werde ich von der riesigen Vielfalt an Holzkonstruktionen begrüßt, die die Einheimischen am Strand errichtet haben. Es fühlt sich an, als wäre ich in einer fremden Holzwelt. Die Sonnenuntergänge brechen unter den Wolken hervor und heben die üppigen Texturen dieser zufälligen Konstruktionen hervor. In Punakaiki sind die Strände einfach traumhaft. Dies ist ein Surferland, und die Einheimischen sind äußerst geschickt darin, die starken Wellen zu meistern.
Abschließende Gedanken
Dieses Abenteuer hatte noch viele weitere Facetten, aber dies waren die Highlights, die ich mit der IWC RAAF Uhr geteilt habe. Manchmal ist es gut, eine mechanische Uhr dabei zu haben, die einem bei einem Solo-Abenteuer einfach nicht im Weg steht und seinen Job erledigt. Diese IWC-Uhr war dafür perfekt und war selbst bei starkem Blendlicht gut lesbar. Natürlich hätte mich auch eine günstigere/exklusivere Uhr genauso gut begleiten können. Schließlich ist die beste Uhr die, die man während des Abenteuers am Handgelenk trägt, egal, welches es ist.
Abenteuer sind ein wahres Gegenmittel gegen die Störungen, Schwierigkeiten und Enttäuschungen, die das Leben einem manchmal bescheren kann. Hast du, liebe Fratelli, bevorstehende Abenteuer, von denen du mir erzählen möchtest? Ich freue mich darauf, in den Kommentaren davon zu lesen. Oh, und welche Uhr nimmst du mit?